Werkangaben vermitteln formale Informationen über Kunst. Im digitalen Raum allerdings sieht man kein Öl-Bild auf Leinwand, sondern eine bearbeitete Reproduktion. Vor allem innerhalb der sogenannten sozialen Medien mutieren diese Angaben und das dazu hochgeladene Kunstwerk, zu einer Vortäuschung und verweisen auf die problematische Vermischung von Fiktion und Wirklichkeit. In dem Versuch eine Störung in diese Struktur einzubauen, entstanden die ersten Pseudo-Werkangaben – Texte, die inhaltlich nichts erfüllen. Hier nun, einen Schritt weiter, haben sich diese Angaben als Text-Kompartimente völlig losgelöst, gänzlich entfernt vom einzelnen Werk und ein kollektives Regal geformt. Sie wabern zwischen formalen Pastiche und einer darüberhinausgehenden selbstreflexiven Karikatur. Sie lügen. Erzählen eine Wahrheit. In diesem Paradox treten sie selbst – ähnlich wie Malereien – als Durchgänge auf, wodurch sich ihr inhärentes Aktivierungspotential zeigt; funktional wie ein Angebot an die Leserin. Es suckt dich, bis du dich im Teller ergießen musst.