For the second issue of dis/claim I invited writers and artists to respond to the notion of ‘niche fame’. Intended as a reference to the online presence of distinct aesthetic and social scenes, I had been asking myself what effect adoring my screen has on the niches I inhabit offline. The contributions of this issue reversed the question. Attending to the tangible niches the authors inhabit, they give an account of the necessity of sharing a place and a time with others and the conditions that make that environment desirable. ︎︎︎ Editorial: Niche Fame by Leonie Huber
This text turned out to be all about love. First of all, to the editor of dis/claim, Leonie, my dearest friend for years. Secondly, for the work of Laure Prouvost. When I heard she was going to have an exhibition at the Kunsthalle Wien, it all seemed like a match made in heaven: writing about one of my favourite artists in my best friend’s magazine. However, seeing the exhibition turned out to be an ambiguous experience. It left me curious to think more about what love in an art context means, and how far that love reaches, namely what’s represented in the work and what are the actual conditions of production. ︎︎︎ Laured In by Jackie Grassmann
Ich dachte, ich würde etwas über niche fame in der Kunstkritik (Dean Kissick, Manhattan Art Review, Donnerstag) mit Fokus auf Autorschaft und Anonymität schreiben, aber dann dachte ich, dass die Frage der Autorschaft bereits geklärt sei, d.h. Anonymität zugunsten eindeutiger Autorschaft aufgegeben wurde, d.h. Autofiktion statt Autorfiktion. Also Thema verworfen und das Schreiben steckte fest, in den äußeren Rändern, den Textnischen, also in den Fußnoten… ︎︎︎ Textnischen und Gruppenränder von Sophia Roxane Rohwetter
In der Roten Bar des Wiener Volkstheaters findet einmal im Monat Lesen und Tschechern statt — eine experimentelle Reihe mit Text und Musik, die von der Dramaturgin Jennifer Weiß kuratiert wird, und für die ich im Jänner 2023 eingeladen wurde, zu lesen. Froh um die Einladung, habe ich sie daraufhin auf zwei Kolleginnen ausgeweitet: die Schauspielerin und Musikerin Alice Peterhans und die Autorin und Performerin Fanny Sorgo. Man traut sich mehr und kann sich aneinander vergewissern,… ︎︎︎ Wie eine Runde, wie eine Bagage, wie ein Zugehörigkeitsgefühl von Barbara Juch
At various points in my life I have had to incur debt. For school, for healthcare, to survive in the world, to get to ‘where I need to go’. It seemed necessary and important to traverse many precarious financial situations and, ironic as it may sound, a desire to live my life how I wanted to. This piece is about debt, about indebtedness, about exchange. To money, to each other, to oneself. I wrote this thinking about how one can still cultivate meaningful experience, systems of care, support, love… ︎︎︎ Will to Recourse by Anna Rimmel
Dies ist ein Text über einen Job, den ich liebe. Es ist ein Text über meine Arbeit als Kunstvermittlerin. Der Begriff ist ein hoch artifizieller – je nachdem wie man den Beruf versteht, nennt man uns auch Guides, Docents, Hosts oder (Ausstellungs‑)Führer:innen. Da es sich um eine Selbstbefragung handelt, geht dem Text eine gewisse Lakonie nicht ab. Vielleicht auch, weil er im weitesten Sinne ins Genre der essayistisch-erzählerischen Kulturkritik gehört. Mich selbst beobachtend, frage ich mich… ︎︎︎ Taker, Toucher, Taster von Olga Hohmann
Werkangaben vermitteln formale Informationen über Kunst. Im digitalen Raum allerdings sieht man kein Öl-Bild auf Leinwand, sondern eine bearbeitete Reproduktion. Vor allem innerhalb der sogenannten sozialen Medien mutieren diese Angaben und das dazu hochgeladene Kunstwerk, zu einer Vortäuschung und verweisen auf die problematische Vermischung von Fiktion und Wirklichkeit. In dem Versuch eine Störung in diese Struktur einzubauen, entstanden die ersten Pseudo-Werkangaben… ︎︎︎ Werk-Angaben von Laura Hinrichsmeyer
Mit der Probelesung präsentiere ich einen Auszug aus dem ersten Kapitel meines Romans Me after two anal orgasms für die zweite Ausgabe von dis/claim. Innerhalb einer Woche habe ich einen pornographischen 250-seitigen Liebesroman geschrieben. Er wird im Juni 2023 erscheinen. Das Format der Probelesung geht auf meine Lesung bei Suzie Shride Gallery zurück, für die ich in meiner Küche geprobt habe. Diese Proben habe ich gefilmt und auf meine Website gestellt. Sie wenden sich an ein imaginäres Publikum und fügen dem leichten Text einen Layer von Komik hinzu. ︎︎︎ Die Probelesung von Anne Schmidt
Ansgar Schnizer war Kernphysiker und Musiker, führte einen hochgradig ästhetischen Lebensstil und bewegte sich in verschiedenen subkulturellen Nischen im Österreich der achtziger Jahre. Die Einladungskarte zu remember ansgar!, einer ihm gewidmeten Ausstellung im Forum Stadtpark in Graz 1999, ist ein Ephemera zeitgenössischer Kunst der letzten Jahrzehnte aus dem Archiv der basis wien, das in der zweiten Ausgabe von dis/claim präsentiert wird. ︎︎︎ Archiv: remember ansgar! von Leonie Huber